Moderne Methoden der Wurzelbehandlung

Auf dieser Seite erfahren Sie, wie eine Wurzelbehandlung durchgeführt werden muss, damit sie erfolgreich verläuft und ein Zahn langfristig erhalten werden kann.


Es müssen alle Wurzelkanäle gefunden und behandelt werden. Dafür sind eine gute Sicht auf die Kanaleingänge und die optische Vergrößerung des Arbeitsfeldes erforderlich.

 

Die Wurzelkanäle müssen sorgfältig aufbereitet und gereinigt werden, damit keine Gewebereste verbleiben. Das bedarf spezieller Aufbereitungstechniken.

 


Die Bakterien in den Wurzelkanälen und ihren Seitenkanälen müssen gründlich beseitigt werden. Dazu sind zusätzliche Desinfektionsmaßnahmen notwendig.

 

Die Wurzelkanäle und der Zahn müssen bakteriendicht verschlossen werden, damit es zu keiner erneuten Entzündung kommt. Dafür sind sorgfältige Füllungstechniken erforderlich.

 



 

Bei Wurzelbehandlungen gibt es große Unterschiede hinsichtlich der

  • Ausbildung und Erfahrung des Zahnarztes
  • Sorgfalt der Durchführung und Sicherheit für den Patienten
  • verwendeten Geräte, Instrumente und Materialien

Hier erfahren Sie, mit welchen besonderen Methoden wir Wurzelbehandlungen durchführen.



Kofferdam: Schutz vor Speichel, Bakterien und Verschlucken

Schutzmaßnahme: Angelegter Kofferdam für steriles Arbeiten
Schutzmaßnahme: Angelegter Kofferdam für steriles Arbeiten

Bei jeder Wurzelbehandlung besteht die Gefahr, dass Speichel und Bakterien in den geöffneten Zahn gelangen und zu einer zusätzlichen Infektion führen.

Außerdem könnten Teile der Desinfektionsflüssigkeit oder eines der kleinen Instrumente, die wir bei der Behandlung verwenden, vom Patienten verschluckt werden.

 

Deshalb legen wir vor der Behandlung einen sog. Kofferdam an. Das ist ein dünnes, flexibles Tuch aus Latex oder Silikon, das über die Zähne gestülpt wird.

Dabei bleiben nur der zu behandelnde Zahn und die Nachbarzähne sichtbar. Der Rest der Mundhöhle wird sicher und vollständig abgedeckt.

 


Op-Mikroskop: Wurzelbehandlung mit starker Vergrößerung

Op-Mikroskop mit starker Vergrößerung für bessere Sicht während der Behandlung
Op-Mikroskop mit starker Vergrößerung für bessere Sicht während der Behandlung

Die Eingänge zu den Wurzelkanälen sind sehr klein und die Kanäle selbst sehr dünn. Sie sind häufig gekrümmt und haben in ihrem Verlauf Verzweigungen.

 

Manchmal haben Zähne auch schon feine Risse, die den Behandlungserfolg gefährden können, wenn sie nicht erkannt werden.

 

Mit bloßem Auge können nicht alle Details erfasst werden. Deshalb führen wir Wurzelbehandlungen unter starker Vergrößerung mit einem sogenannten Op-Mikroskop durch.

Dank der viel besseren Sicht können wir die Wurzelkanäle sorgfältiger aufbereiten und reinigen.

 


Darstellung der Wurzelkanaleingänge

Wurzelkanaleingänge in verschiedener Größe und unregelmäßiger Anordnung
Wurzelkanaleingänge in verschiedener Größe und unregelmäßiger Anordnung

Die Anzahl der Wurzelkanäle ist von Zahn zu Zahn verschieden und ihre Anordnung variiert sehr stark. Für den Erfolg einer Wurzelbehandlung ist es entscheidend, dass alle Wurzelkanäle gefunden und bearbeitet werden.

Ein übersehener Wurzelkanal kann dazu führen, dass die Entzündung fortbesteht.

 

Für das Auffinden aller Wurzelkanäle benötigt man zum Einen viel Erfahrung. Zum Anderen muss die Sicht auf die Kanaleingänge gut sein.

 

Wir verfügen in unserer Praxis über die nötige Erfahrung und arbeiten grundsätzlich mit optischer Vergrößerung per OP-Mikroskop.

 


Unterstützende Verwendung von Ultraschall

Mit Ultraschall können Wurzelkanäle besser gefunden und gereinigt werden
Mit Ultraschall können Wurzelkanäle besser gefunden und gereinigt werden

Die Eingänge feiner Wurzelkanäle sind manchmal verkalkt und deshalb kaum sichtbar und schwer zugänglich.

Ein weiteres Problem ist die Reinigung der Wurzelkanäle mit Spülungen: Die Spüllösung gelangt oft nicht in die feinen Seitenkanäle.

 

Deshalb setzen wir beim Aufsuchen der Wurzelkanaleingänge Ultraschall ein, der die Verkalkungen löst. Mit ihm aktivieren wir auch Spüllösungen im Wurzelkanal, damit sie in die feinen Seitenkanäle gelangen. Ultraschall ist auch hilfreich beim Entfernen von Wurzelstiften und abgebrochenen Instrumenten im Wurzelkanal.

 


Elektronische Längenmessung der Wurzelkanäle

Gerät zur elektronischen Wurzelkanal-Längenmessung
Gerät zur elektronischen Wurzelkanal-Längenmessung

Wurzelkanäle müssen in ihrer gesamten Länge gereinigt, erweitert und gefüllt werden, damit keine abgestorbenen Gewebereste und keine Hohlräume für Bakterien zurückbleiben.

Dafür muss die Länge der einzelnen Wurzelkanäle exakt gemessen werden.

Üblicherweise werden dafür spezielle Röntgenaufnahmen angefertigt.

 

Wir führen in unserer Praxis die Längenmessung mit einem elektronischen Gerät durch.

 

Dadurch ersparen wir unseren Patienten einen Teil der bei einer Wurzelbehandlung erforderlichen Röntgenaufnahmen.

 


Maschinelle Aufbereitung der Wurzelkanäle

Ausstattung für maschinelle Wurzelkanalaufbereitung
Ausstattung für maschinelle Wurzelkanalaufbereitung

Üblicherweise werden Wurzelkanäle mit feinen Handinstrumenten aufbereitet und erweitert. Das ist zeitaufwendig und bei gekrümmten und verzweigten Kanälen auch sehr schwierig.

Wenn nicht alle Bereiche der Wurzelkanäle erfasst werden, können Gewebereste zurückbleiben.

 

In unserer Praxis führen wir die Wurzelkanalaufbereitung deshalb maschinell mit rotierenden und extrem flexiblen Feilen durch.

 

Damit können wir die Wurzelkanäle in ihrem gesamten Verlauf besser und sorgfältiger aufbereiten.

 


Extrem flexible und bruchfeste Instrumente

Steril verpackte Nickel-Titan-Feilen: Extrem flexibel und bruchfest
Steril verpackte Nickel-Titan-Feilen: Extrem flexibel und bruchfest

Da Wurzelkanäle sehr fein sind, müssen auch die Instrumente zu ihrer Bearbeitung sehr dünn sein. Oft sind Wurzelkanäle stark gekrümmt.

Bei den üblicherweise verwendeten Instrumenten zur Wurzelkanal-Aufbereitung kann das dazu führen, dass sie brechen, ein Teil im Wurzelkanal stecken bleibt und den Erfolg der Behandlung gefährdet.

 

Wir verwenden deshalb in unserer Praxis spezielle Instrumente aus einer Nickel-Titan-Legierung. Sie sind extrem flexibel und passen sich auch stark gekrümmten Wurzelkanälen an.

 

Bei diesen Instrumenten ist die Bruchgefahr sehr viel geringer, was Ihrer Sicherheit und dem Erfolg der Behandlung dient.

 


Gründliche Reinigung und Desinfektion des Zahninneren

Bakterien in den Wurzelkanälen: Beseitigung durch gründliche Desinfektion
Bakterien in den Wurzelkanälen: Beseitigung durch gründliche Desinfektion

Trotz sorgfältiger mechanischer Aufbereitung können noch Gewebereste und Bakterien im Inneren des Zahnes verbleiben.

 

Wenn sie nicht entfernt werden, ist der Erfolg der Wurzelbehandlung gefährdet und die Entzündung kann weiter bestehen.

 

Um das zu vermeiden, spülen wir die Kanäle nach der Aufbereitung in mehreren Schritten mit reinigenden und desinfizierenden Lösungen.

 

Die Reihenfolge dieses "Spülprotokolls" basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen.

 


Bakteriendichte Füllung der Wurzelkanäle und Kontrolle

Dichte Wurzelfüllung - auch in den Seitenkanälen
Dichte Wurzelfüllung - auch in den Seitenkanälen

Für den Erfolg einer Wurzelbehandlung ist entscheidend, dass keine Hohlräume im Zahn bleiben, in denen sich Bakterien festsetzen und vermehren könnten.

 

Deshalb müssen die Wurzelkanäle in ihrer gesamten Länge dicht gefüllt und die Wurzelfüllungen anschließend röntgenologisch kontrolliert werden.

 

Für die Wurzelfüllung verwenden wir ein sog. thermoplastisches Material: Es wird in leicht erwärmtem und weichem Zustand in die Wurzelkanäle eingebracht. Dadurch passt es sich der Form der Wurzelkanäle an und füllt auch Seitenkanäle dicht aus, bevor es erkaltet und aushärtet.

 


Röntgenkontrolle und Folgekontrollen

Die Wurzelfüllung auf der Röntgenaufnahme
Die Wurzelfüllung auf der Röntgenaufnahme

Nach dem Einbringen der Wurzelfüllung fertigen wir zu Kontrollzwecken eine Röntgenaufnahme an: Damit prüfen wir, ob die Wurzelkanäle in ihrer gesamten Länge gefüllt und die Füllungen optisch dicht sind.

Bei Bedarf können wir noch Korrekturen an der Wurzelfüllung vornehmen, bevor der Zahn endgültig verschlossen wird.

 

Solche Röntgen-Kontrollaufnahmen sind auch später noch erforderlich, um zu prüfen, ob die Entzündung im Kieferknochen, wie sie bei abgestorbenen Zähnen oft entsteht, wieder ausgeheilt ist.

 


Bakteriendichter Verschluss der Kanaleingänge

Versiegelung der Kanaleingänge aus Komposit mit zwei Glasfaserstiften zur Verstärkung
Versiegelung der Kanaleingänge aus Komposit mit zwei Glasfaserstiften zur Verstärkung

Auch die Eingänge der Wurzelkanäle müssen dicht verschlossen werden, damit keine Bakterien eindringen können.

Üblicherweise wird ein einfacher Zement oder normaler Kunststoff dafür verwendet.

Dabei ist leider nicht immer gesichert, dass der Verschluss tatsächlich bakteriendicht ist.

 

Um ganz auf der sicheren Seite zu sein, verschließen wir die Kanaleingänge mit dem sog. dentinadhäsiven Verfahren.

Dabei wird das als Verschluss dienende Komposit (ein mit Keramik verstärkter Kunststoff) mittels eines Klebeverfahrens bakteriendicht mit dem Zahn verbunden.

 


Stabile Wiederherstellung des Zahnes

Stabiler Aufbau des Zahnes aus Komposit und Stiften
Stabiler Aufbau des Zahnes aus Komposit und Stiften

Viele Zähne, die eine Wurzelbehandlung benötigen, sind durch Karies oder durch abgebrochene Teile stark beschädigt (wie der Zahn in dem hier gezeigten Fallbeispiel).

Damit sie überkront werden können, muss man sie erst einmal wieder aufbauen und einen stabilen Kern schaffen.

 

Auch beim Aufbau des Zahnes setzen wir auf maximale Sicherheit: Wir verwenden dafür ebenfalls ein Komposit, das fest mit der restlichen Zahnsubstanz verbunden wird. Bei Bedarf verstärken wir den Aufbau mit Glasfaserstiften, die in den Wurzelkanälen verankert werden.

 


Überkronung zur langfristigen Erhaltung

Keramikkrone über dem wurzelbehandelten Zahn
Keramikkrone über dem wurzelbehandelten Zahn

Viele wurzelbehandelte Zähne haben nur noch wenig gesunde restliche Zahnsubstanz.

 

Wenn sie nach der Wurzelbehandlung nur mit einer Zahnfüllung versorgt werden, besteht die große Gefahr, dass auch noch der Rest gesunder Zahnsubstanz wegbricht.

 

Deshalb ist es in den meisten Fällen sicherer, einen wurzelbehandelten Zahn zu überkronen. Eine Krone (meistens aus Keramik) umfasst den Zahn wie eine stabile schützende Kappe und sorgt dafür, dass er lange hält und nichts abbricht.